Bericht: Ausflug von Dorfbelebung und Ländlicher Garten am 20. August 2023

Mammutbaum, Douglasien-Hain und Bonanza-Kiefer

- So belebend kann ein Waldspaziergang bei 32 Grad sein -

 

Kurz nach einer Wegbiegung stand er plötzlich da, mitten in einem oberbayerischen Wald, im Forstlichen Versuchsgarten Grafrath: Der imposante Riese, mit botanischem Namen „Sequoiadendron giganteum“, bekannt als „Mammutbaum“.


Seinen Namen erhielt er, da seine Rinde genauso zottelig ist wie das Fell des in der letzten Eiszeit lebenden Mammuts. Mit 130 Jahren ist der Grafrather Mammutbaum recht jung, denn er kann bis zu 3.000 Jahre alt werden.


Mit dem Umfang kann eine heimische 130 Jahre alte Eiche durchaus mithalten. Doch eine Höhe von 100 Metern bleibt dem Einwanderer aus Nordamerika vorbehalten.

Mammutbaum mit Rinde

Mammutbaum mit Besuchern

Douglasie


Bemerkenswerte Attraktionen
Der Mammutbaum war nur eine von vielen Attraktionen, die die Mitglieder und Freunde der Vereine Dorfbelebung und Ländlicher Garten Mittelstetten am Sonntag Nachmittag des 20. August im Forstlichen Versuchsgarten / Welt-Walderlebniszentrum Grafrath zu sehen bekamen:

  • Über 200 Baumarten: Weitere alte und junge Mammutbäume, Elsbeeren, sowie alle heimischen Bäume und deren Verwandte aus der ganzen Welt, z. B. die Mongolische Eiche, die Japanische Flügelnuss, die Baumkraftwurz, die Schindelborkige Hickory, die Ponderosa- (Bonanza-)Kiefer und vieles mehr.
  • Ein Douglasien-Hain mit Dutzenden ausgewachsener Douglasien: Hier können Waldbesitzer sehen, wie ihre Jungpflanzen in 70 Jahren aussehen. – Die Douglasie wird im Rahmen der Walderneuerung als Alternative zur Fichte angesehen. Sie ist hitzeresistenter als die Fichte, hält längere Trockenperioden besser aus und wächst ähnlich schnell wie die Fichte.
  • Baumscheiben verschiedener Hölzer: Hier lernten die Besucher, dass eine Holzart umso härter ist, je geringer der Abstand der Jahresringe ist. Ein an den Rand versetzter Mittelpunkt der Jahresringe lässt darauf schließen, dass diese Seite des Baumes nach Westen ausgerichtet und somit der Witterung am stärksten ausgesetzt war.
  • Skulpturen an den Wegrändern: Sie wurden von Holzbildhauern der Berufsfachschule für Holzbildhauerei München rund um das Thema "Natur und Mensch" gestaltet.
  • Ein elegantes modernes Haus, das auf Pfählen in den Wald hineinragt: Damit schont es den Waldboden. Holz von 7 verschiedenen Baumarten wurde verbaut. Seine Empfangshalle ist so hoch und so zugig wie ein Heustadel. – Kosten: Fast 4 Millionen Euro.

Mammutbaum Krone

Mammut Besucher

Pilz1

Großes Interesse - zwei Führungen
Die ca. 40 Teilnehmer wurden in zwei Gruppen durch die „dendrologische (gehölzkundliche) Schatzkiste“ in Grafrath geführt. Eine der Führungen übernahm Dipl.-Forstwirt Stadler vom Walderlebniszentrum und vermittelte sein umfangreiches Spezialwissen über die Eigenheiten und Lebensbedingungen der hier wachsenden Exoten. Die andere Gruppe erhielt von dem zertifizierten Natur- und Pflanzenführer Hermann Neubauer neben den waldkundlichen Informationen auch die ein oder andere Geschichte erzählt, die sich um Wald und Bäume rankt. So erfuhren die Besucher, dass die Früchte der Esskastanie ihre Stacheln vom Teufel bekommen haben, um die Dorfbewohner zum Fluchen zu bringen und dass der bayerische Ausdruck „ein hagelbuchener Geselle“ von der „Hainbuche“ stammt, deren Holz genauso spröde ist wie der hartgesottene Kerl.

Walderlebnishaus

Holzarten

Ruherunde

Fazit: Kurzweilig und wichtig!

Auf die Frage, ob sie an diesem 32°-heißen Nachmittag lieber im Mammendorfer Freibad gewesen wäre, antwortete eine Besucherin: „Keinesfalls! Diese kurzweilige und höchst interessante Führung in diesem wunderbar kühlen Wald war eine echte Alternative zu Baden und Biergarten.“

Und die Hitze ließ regelrecht spüren, wie wichtig die Langzeit-Erfahrungen in Grafrath für die Suche nach dem klimaresistenten Wald der Zukunft sind.

PS: Die Bonanza-Kiefer heißt offiziell „Ponderosa-Kiefer“ (Pinus ponderosa). Der Baum war namensgebend für die Ponderosa-Ranch in der US-Westernserie Bonanza in den 1960er Jahren.

 

Welt-Walderlebniszentrum Grafrath / ehemaliger Forstlicher Versuchsgarten Grafrath
Jesenwanger Str. 11, 82284 Grafrath
Geöffnet: April bis Oktober täglich von 8:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Aktionen und Führungen: https://www.alf-ff.bayern.de/forstwirtschaft/327361/index.php
Schwerpunkt 1881 bis Ende 2022: Forstlicher Versuchsgarten, um die Eignung fremdländischer Baumarten für die heimische Forstwirtschaft zu beurteilen.
Schwerpunkt ab 2023: Vielfältige waldpädagogische Angebote für Familien, Schulklassen, Lehrer, Waldbesitzervereinigungen, Gartenbauvereine, etc.

 

Katharina Schlamp                  Ralph Wenglein
Dorfbelebung                          Ländlicher Garten Mittelstetten
1.Vorstand                               1.Vorstand

 


 

Einladung: Wie kommt der Mammutbaum nach Bayern?

Zusammen mit anderen über 200 Baumsorten kann man den Mammutbaum im ca. 30 ha großen Forstlichen Versuchsgarten mitten in Grafrath bewundern.

Bereits seit 1918 werden hier Bäume aus allen Erdteilen gepflanzt, um zu sehen, wie sie mit unseren klimatischen Bedingungen zurechtkommen. – Und offensichtlich gefällt es dem Mammutbaum bei uns.

 

Um schon mal zu schmökern:
https://www.baysf.de/de/wald-erkunden/ausflugsziele-tipps/versuchsgarten-grafrath.html

 

 

 

 

Einladung zur Führung durch den 'Forstlichen Versuchsgarten Grafrath' 

  • Wann: Sonntag, 20. August 2023 / 14.00 Uhr

  • Wo: Treffpunkt: Walderlebniszentrum Grafrath, Jesenwanger Straße 11, 82284 Grafrath (Eingang)

  • Anreise individuell oder in Fahrgemeinschaften (werden wir festlegen, entsprechend der Anmeldungen)

  • Anmeldung erwünscht bei k.schlamp@gmx.de ; (08202 903733 oder 0173 3540917 (auch WhatsApp),
    a.m.schebesta@bayern-mail.de oder

    rwenglein@outlook.de
    , mobil 0171 979 5032,
    da wir die genaue Anzahl der Teilnehmer melden müssen.

 

Katharina Schlamp                  Ralph Wenglein
Dorfbelebung                          Ländlicher Garten Mittelstetten
1.Vorstand                               1.Vorstand